eisleben

Martin Luthers Lebenslauf

1483Geburt: Martin Luder wird am 10. November 1483 in Eisleben, Sachsen, im Heiligen Römischen Reich geboren.

1501Studium: Luder beginnt sein Studium an der Universität Erfurt, wo er einen Abschluss in den freien Künsten erwirbt, der die Grundlage für theologische Studien bildet.

1505 – Blitzschlagerlebnis: Im Sommer 1505, als Martin Luder von seinen Eltern nach Hause zurückkehrte, wurde er nahe Stotternheim von einem plötzlichen, heftigen Gewitter überrascht. Ein Blitz schlug in seiner Nähe ein. In Todesangst und Panik rief er aus: „Hilf, heilige Anna, ich will ein Mönch werden!“ Nachdem er dem Tod entronnen war, sah Luther dies als ein göttliches Zeichen und hielt sein Gelübde ein.

1505Eintritt ins Kloster: Kurz nach diesem Ereignis tritt Martin Luder in das Augustiner-Eremiten-Kloster in Erfurt ein, wo er sich intensiv dem Studium der Bibel und der christlichen Lehre widmet.

1507Priesterweihe: Luder wird zum Priester geweiht und feiert seine erste Messe.

1508-1511Akademische Laufbahn: Er unterrichtet an der Universität Wittenberg in Sachsen. In dieser Zeit entwickelt Luder sein Verständnis der Bibel und der christlichen Lehre weiter.

1512Doktor der Theologie: Luder erlangt den Doktorgrad in der Theologie und wird zum Professor für Bibelstudien an der Universität Wittenberg ernannt.

Umbenennung zu Luther: In diesen frühen Jahren seiner theologischen Laufbahn beginnt Martin Luder, seinen Namen in Luther zu ändern.

Turmerlebnis (zwischen 1513 und 1519): Luther erlebt eine tiefgreifende spirituelle Erkenntnis, bekannt als „Turmerlebnis“. Dieses Ereignis führte zu einem Durchbruch in seinem Verständnis der Rechtfertigung durch den Glauben allein.

151795 Thesen: Am 31. Oktober 1517 veröffentlicht Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel.

Heidelberger Disputation (1518): Am 26. April 1518 fand in Heidelberg eine Disputation statt, bei der Luther seine Thesen vor einer Gruppe von Augustinermönchen präsentierte. Hier stellte er unter anderem die Unterscheidung zwischen einem „theologischen“ und einem „philosophischen“ Kreuz vor.

Leipziger Disputation (1519): Diese Disputation fand vom 27. Juni bis 16. Juli 1519 in Leipzig statt. Luther debattierte mit dem führenden Theologen Johannes Eck. Wichtige Themen waren unter anderem die Autorität des Papstes und die Rechtfertigungslehre. Diese Disputation trug wesentlich dazu bei, dass Luthers Ideen einem breiteren Publikum bekannt wurden.

1520Reformatorische Schriften: Luther verfasste mehrere wichtige Schriften, die seine theologischen Ansichten darlegten, darunter „An den christlichen Adel deutscher Nation“, „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche“ und „Von der Freiheit eines Christenmenschen“.

Disputation über die Macht der Exkommunikation (1520): In dieser Disputation in Wittenberg im Jahr 1520 stellte Luther die Macht des Papstes in Frage, besonders in Bezug auf die Exkommunikation. Dies war ein direkter Angriff auf die Autorität der Kirche.

1521Reichstag zu Worms: Luther wurde vor den Reichstag zu Worms zitiert, wo er sich weigerte, seine Schriften zu widerrufen. Er wurde daraufhin für vogelfrei erklärt.

1522Übersetzung des Neuen Testaments: Während seines Aufenthalts auf der Wartburg begann Luther mit der Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche, ein Schlüsselwerk für die Verbreitung der Reformation.

1525Heirat mit Katharina von Bora: Luther heiratete Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne, was als bedeutendes Zeichen für die Reform des Zölibats und des kirchlichen Lebensstandards galt.

Marburger Religionsgespräch (1529): Diese Disputation, die vom 1. bis 4. Oktober 1529 stattfand, war ein Treffen zwischen Luther und Ulrich Zwingli, einem anderen Reformator. Die Hauptstreitfrage war die Eucharistie (Abendmahl) und die Gegenwart Christi darin. Trotz vieler Übereinstimmungen konnten sich Luther und Zwingli in dieser Frage nicht einigen.

1530Augsburger Konfession: Obwohl Luther nicht persönlich anwesend war, spielte er eine zentrale Rolle bei der Formulierung der Augsburger Konfession, einem grundlegenden Bekenntnis der lutherischen Kirche.

1534Vollständige Bibelübersetzung: Die vollständige Bibel wurde ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht, was die Grundlage für die lutherische Lehre und Praxis bildete.

Disputation zu Wittenberg (1540): Diese Disputation, oft als „Wittenberger Konkordie“ bezeichnet, fand 1540 statt und behandelte ebenfalls die Eucharistie. Hier wurde versucht, einen Kompromiss zwischen verschiedenen reformatorischen Strömungen zu finden.

1546Tod: Martin Luther starb am 18. Februar 1546 in Eisleben. Sein Erbe und seine Lehren hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf die christliche Kirche, insbesondere durch die Gründung der lutherischen Tradition.

Luthers Leben und Werk waren geprägt von einem tiefen Engagement für die Heilige Schrift und einer leidenschaftlichen Hingabe an die Wahrheiten des christlichen Glaubens. Seine theologischen Einsichten und reformatorischen Bemühungen haben die christliche Kirche nachhaltig geformt und sind bis heute ein zentraler Bestandteil der lutherischen Tradition.



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